Herziges Willkommen zu meinem heutigen Genießer-Montag, denn auch der ist kein Schontag. Heute wird es nämlich einfach wieder lecker! Also schnall Dich Dich an, stell die Rückenlehne senkrecht, denn Du stehst mit diesem köstlichen Aufstrich kurz davor, in die köstliche Welt der bayerischen Brotzeit einzutauchen!
Obatzter ist nämlich der herrlich leckere Käse-Dip, den sich der Camembert ausgedacht hat, als er beschlossen hat, ein bisschen wilder zu werden – gepaart mit Butter, Zwiebeln, Paprika und bisschen Gedöns. In meinem heutigen Rezept erwartet Dich also keine keine filigrane Gourmet-Küche, sondern bodenständiger Genuss, der vor Allem zu einem passt: Brezn, Bier und Appetit auf Herzhaftes!
Der Name is(s)t Programm – Zungenbrecher oder Geheimwaffe?
Schon allein der Name „Obatzter“ klingt vielleicht so, als hätte Jemand auf der Suche nach einem Vokal die Brezn fallen lassen, aber das Wort hat es in sich. Er bedeutet so viel wie „zusammengequetscht“ oder „verrührt“. Und das beschreibt diesen Käsetraum wirklich ziemlich gut: Käse + Butter + Gewürze = cremiger Genuss, der jedes Brot auf ein neues Level hebt. Perfekt für Alle, die beim Essen offen für ganz viel Herzhaftigkeit sind und keine Hemmungen haben. Diese Leckerei hemmt Dich höchstens insoweit, nach dem dritten Bier, Abstand von der senilen Bettflucht zu nehmen und Deinen Leckerness-Rausch vollends auszukosten.
Und falls Du Dich jemals gefragt hast, wie man das Wort richtig ausspricht – keine Sorge. Du kannst es auch einfach „Bayrischer Käse-Dip“ nennen. Die Hauptsache ist, dass Du weißt, wie diese wunderbare Schlemmerei schmeckt.
Aber was ist eigentlich drin?
Also, was macht diesen Dip, Brotaufstrich, whatever eigentlich so besonders? Zunächst einmal ist es der Camembert. Ja, genau, dieser weiche, köstliche Käse mit einer kleinen französischen Attitüde. In Bayern sagt man: „Zieh Dich warm an, jetzt wird`s zünftig!“ Der Camembert wird regelrecht zermatscht, zusammen mit einer guten Portion Butter, etwas Paprikapulver (für die Farbe und den Geschmack), fein gehackten Zwiebeln (für die Würze) und – weil’s halt Bayern ist – gerne noch ein Schuss Bier. Letzteres kannst Du für die Alkoholfreie Variante auch durch Sahne ersetzen.
Das Ergebnis: Ein Dip, der cremig, würzig, leicht scharf und ein bisschen deftig ist – ein Käse-Abenteuer für Jeden, der Käse liebt (und wer tut das bitte nicht?). Er mag zwar aussehen wie eine Mischung aus Käse, der einen schlechten Tag hatte, und einem Farbexperiment, aber der Geschmack macht das wieder wett. Und zwar doppelt! Daher auch das Farbenfrohe Arrangement auf meinen Bildern!
Der Party- oder Brotzeit-Hit schlechthin!
Obatzter ist in jedem Falle der Star auf jeder Brotzeitplatte. Er passt perfekt zu Allem, was Brot oder Knabber-Gedöns zutun hat: Brezn, Schwarzbrot, Laugenstangen oder auch einfach auf Ddeinem Lieblingsbrot. Dann noch ein kühles Blondes und schon bist Du mittendrin statt nur dabei, im bayerischen Lebensgefühl. Oder wie die Bayern sagen: „Des passt scho!“ Und macht natürlich nicht nur die Aleks froh!
Aber Achtung, diese Schlemmerei hat es wirklich in sich. Einmal auf dem Tisch, wird sie schneller verschwinden als Du „O’zapft is!“, sagen kannst. Also mach besser etwas mehr davon! Deine Gäste werden sich nämlich darauf stürzen, als ob sie noch nie Käse gesehen schanbuliert haben.
Beachte: Je älter der Camembert, desto intensiver der Geschmack – also ruhig mal mutig sein und den gut gereiften Käse nehmen! Traditionell wird Obatzter mit roten Zwiebeln und Schnittlauch garniert, das Auge isst ja bekanntlich mit. Wer’s bunt mag, der kann noch Paprikastückchen oder Radieschen dazu packen. Also alles kann nix muss, in der Welt von ganz viel Genuss.
Obatzter ist in Summe mehr als nur ein Dip. Es ist eine Erklärung an Deine Geschmacksnerven, dass Du Dich auf Herzhaften Genuss einstellen musst, sollst, willst oder vielmehr darfst. Und eine Erklärung an Deine Gäste, dass Du das „Zusammenmontieren von Käse und Butter“ mit dem heutigen Dip zur hohen Genussfreundinnen-Kunst erhoben hast.
Im Übrigen ist das Ganze wirklich schnell und einfach zuzubereiten weil Du im Grunde nur vier Schritte brauchst: Zerdrücken, Vermischen, Würzen und Servieren. Das bedeutet, es gibt kein kompliziertes Kochen oder etwaige sonstigen technischen Küchentricks. Alles passiert mit einer haushaltsüblichen Küchenmaschine, dem Thermomix oder ganz unprätentiös mit einer Gabel.
Falls Du Lust auf einen weiteren leckeren Dip hast, probiere gerne meinen mediterranen Feta-Tomaten-Dip aus. Ebenfalls ein leckerer Brotaufstrich bzw. Dip für Gemüse & Co.
Also, ran an den Käse, hol Dir eine Brezeln oder gerne auch zwei oder das Baguette und mach Dich los auf den Weg zu einem bayerischen Brotzeit-Abenteuer. Und wenn der Obatzter auf Deinem Teller landet, sei dir sicher: Da bleibt nichts über!
Pfiat Di, soagt die Aleks mit „k“,
findet Brezn und Obatzter einfach wunderbar!
Rezept Hausgemachter Bayrischer Obatzter (3-4 Portionen)!
Bayerischer Obatzter
Zutaten
Zutaten:
- 1/2 Zwiebel gehackt
- 30 g Butter weich
- 250 g Camembert reif
- 150 g Frischkäse
- 1 TL Paprika Edelsüß
- 3 Prisen Pfeffer
- 1 Prise Kreuzkümmel
- 1 TL Kräutersalz oder Meersalz
- 2 EL Weizenbier alternativ: Sahne
- Deko nach Wahl z.B. Zwiebeln, Schnittlauch, Paprikapulver, Kümmel, Radieschen
Zubereitung:
Anleitungen
- Den Camembert in kleine Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. Die zimmerwarme Butter hinzufügen und beides mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer gut zerdrücken und vermischen. Es darf ruhig noch ein bisschen Stückig bleiben – so bleibt es rustikal.
- Gehackte Zwiebel, Frischkäse sowie Gewürze zur Käse-Butter-Mischung geben und alles gut miteinander vermengen.
- Bier bzw. alternativ Sahne hinzufügen, bis das Ganze eine cremige, aber noch streichfähige Konsistenz erreicht hat. Nicht zu flüssig machen! Es soll schön streichfest bleiben. Zum Schluss alles noch einmal final abschmecken.
- Den fertigen Obatzter auf einer Servierplatte oder in einer Schüssel anrichten und nach Wunsch garnieren.
