Bärlauch Dinnete: Ultralecker und nicht nur nett! In diesem Sinne ein mehr, als herziges Willkommen, meine lieben Genussfreundinnen und Genussfreunde zum heutigen Bärlauch-Mittwoch. Ich lade Euch hiermit ein, zu einer epischen Reise durch den schönen und auch manchmal etwas wilden Pfälzer Wald – bewaffnet mit Bärlauch, Schmand und jeder Menge Lust auf Dinnete (oder Dinnette, aber dazu später mehr). Heute kredenzen ich für Euch jedenfalls eine Bärlauch Dinnete in der ultimativen Pfalz-Style-Edition, die Euch geschmacklich so richtig in den Frühling kickt! Wenn man da mal nicht direkt Richtung Leckerness blickt!
Was zur „Hefe“ ist Dinnete eigentlich?
Mann könnte sagen: Eine Dinnete ist die schwäbische Antwort auf Pizza, Flammkuchen & Co. und eigentlich der unangefochtene Boss auf jedem gut sortierten Wochenmarkt oder Weinfest. Uneigentlich sowieso! Ein mehr als köstlicher Boden, herzhafter Belag und ein leckeres Stück rustikale Heimat für den Gaumen. Da werden selbst die Nachbarn in den anderen Bundesländern staunen.
Und da wir in der Pfalz bekanntlich aus allem eine ganz eigene Version basteln, gibt es hier jetzt und heute die ultimative Bärlauch Dinnete mit extra Pfiff. Denn wenn man schon mit Bärlauch durch den Wald rennt und sich vor Vampiren absichert, dann wenigstens mit Stil! Das hier ist nämlich lecker und kostet nicht viel. Und da es sich um einen Blitz-Pizzateig handelt, hast Du im Nu puren Genuss auf Deinem Tellerchen.
Frühling in der Pfalz und warum Bärlauch überall ist?
Jedes Jahr dasselbe Bild: Kaum kitzelt die erste Frühlingssonne unsere Nasenspitzen, strömen ganze Horden in den Wald – bewaffnet mit Körbchen, Handschuhen, Gartenscheren und diesem einen wissenden Blick. Sie suchen nicht etwa verlorene Schätze oder Ostereier, nein, alle sind auf der Jagd nach Bärlauch.
Dieses grüne Kraut ist in der Pfalz quasi Pflicht und das goldene Grün des Waldes, das einfach Jeder haben muss oder will. Und wer keinen Bärlauch isst, wird zumindest zeitweise aus dem Dorf verbannt. Oder zumindest kritisch beäugt. Man kann Bärlauch jedenfalls wunderbar in Pesto verwandeln, ihn in eine Butter schmuggeln, als Suppeneinlage missbrauchen und ja, eben auch, als Star des Tages auf einer sensationellen Dinnete verwenden.
Aber Vorsicht! Bärlauch-Sammeln ist nicht ohne Risiko! Wer sich nicht auskennt, verwechselt ihn vielleicht mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen und die enden dann nicht nur auf dem Teller, sondern schlimmstenfalls im Krankenhaus. Daher bitte Augen auf beim Frühlingsspaziergang mit Bärlauch sammeln! Oder einfach auf Nummer sicher gehen und ihn auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt Deines Vertrauens kaufen. So sahen meine Leckerteile übrigens aus, bevor sie in den Ofen kamen:
Dinnete oder Dinnette? Ein ewiger Streit!
Während man in Schwaben fest davon überzeugt ist, dass es Dinnete heißt, gibt es in anderen Teilen des Landes die Dinnette-Fraktion. Die Debatte wird ähnlich hitzig geführt wie die Frage nach der perfekten Weinschorle-Mischung oder ob man seinen Saumagen wirklich mit Sauerkraut essen muss.
Aber, hey, liebe Leute, wir sind in der Pfalz und dort gilt: Die Sproooch isch egal, Hauptsach`essss schmeckt!
Und glaubt mir, dieser Bärlauch-Fladen schmeckt so gut, dass es sowohl die Grenzen zwischen den Dialekten, als auch die Landesgrenzen, vollends auflöst.
Warum Bärlauch Dinnete der pure Genuss ist?
Pizza ist ja schön und gut. Aber habt Ihr mal versucht, mit einer selbstgemachten Dinnete anzugeben? Da kommt der wahre Feinschmecker durch! Während jeder zweite Haushalt mittlerweile seinen eigenen Pizzastein besitzt, den im Übrigen genau zweimal benutzt wurde, ist diese Leckerei etwas ganz Besonderes.
Allein schon der Teig, dieser wunderbarer Rahmfladen mit Bärlauch, Speck und Käse – ein absoluter Traum. Er ist rustikaler, dicker, fluffiger! Während eine Pizza dünn und manchmal sogar krümelig daherkommt, hat eine gute Dinnete genau das richtige Maß an Stabilität, um eine anständige Portion Belag zu tragen. Und Letzterer ist wirklich unschlagbar. Schmand statt Tomatensoße – eine echte Offenbarung! Speck statt Salami – einfach himmlisch! Und dann noch Bärlauch, dieser grüne Zaubertrank der Natur, der jedem Gericht einen regelrechten Frische- und Kräuter-Kick verpasst.
Weinfest-Feeling für zu Hause!
Normalerweise gehört eine gute Dinnete zu einem anständigen Weinfest wie der Schoppen zum Glas. Da wir jedoch nicht jeden Tag auf ein Weinfest rennen können (so sehr wir das, als echte Pfälzer auch gerne tun würden), holen wir uns das Weinfest einfach nach Hause.
Dazu braucht es nur ein paar einfache Zutaten:
- Eine selbstgemachte Bärlauch Dinnete.
- Ein Glas Riesling, Grauburgunder oder auch Pfälzer Chardonnay.
- Eine Bank auf dem Balkon oder im Garten.
- Ein bisschen Musik im Hintergrund oder einfach das entspannte Vogelgezwitscher des Frühlings.
Und schon fühlt es sich an wie ein gemütlicher Abend mit Spaß und Genuss.
Für alle Bärlauch-Liebhaber bzw. Liebhaberinnen habe ich hier noch ein super-leckeres Rezept für Bärlauch-Zupfbrot auf meinem Blog.
Wer diese herrliche Schlemmerei nicht probiert, ist selbst schuld!
Also meine lieben Freunde und Freundinnen des guten und des noch besseren Geschmacks, diese Bärlauch Dinnete ist nicht einfach nur Essen – sie ist eine wahre Frühlingsoffenbarung. Sie bringt uns den Geschmack der Natur, den Zauber der Pfalz und das Gefühl, auf einem Weinfest mitten im Grünen zu sitzen direkt nach Hause.
Und los geht es nun mit dem herrlichen Grün,
das Dir bring pure Leckerness in den Sinn.
Rezept zum Ausdrucken Bärlauch Dinnete – Rahmfladen:

Bärlauch Dinnete: Das beste Pfälzer Rezept für den ultimativen Genuss
Zutaten
Für den Boden:
- 900 g Pizza-Mehl Typ 00
- 500 g Wasser
- 4 TL Salz
- 1 EL Zucker
- 20 g Frischhefe
- 50 ml Olivenöl
Für den Belag:
- 250 g Schmand
- 50 g Frischkäse
- 100 g Bärlauch
- 1 Ei
- 2 EL Paniermehl
- 1 Bio Zitrone (etwas Abrieb davon)
- Kräutersalz, Pfeffer, Muskat nach Belieben
- 1 TL Gemüsebrühe-Pulver
- 100 g Reibekäse (z.B. Mozzarella)
- 130 g Schinkenspeck (z.B. Handl Tyrol)
Anleitungen
- Die Hefe mit dem Zucker in lauwarmem Wasser (ideal sind 37 Grad) auflösen und etwa 5-10 Minuten stehen lassen, bis es schäumt.
- Mehl, Salz, Olivenöl und die Hefemischung in eine Schüssel geben und etwa 7-10 Minuten kneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.
- Den Teig mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort mindestens 1 Stunde gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
- Den Backofen auf Pizza-Stufe bzw. 250 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Nach Ende der Gehzeit den Teig in 7 gleich große Portionen aufteilen und nicht mehr kneten, damit die Luftblasen im Teig erhalten bleiben. Auf einer mit Pizza-Mehl bemehlten Fläche geben und den Teig von der Mitte nach außen vorsichtig flachdrücken und mit den Fingern zu ovalen Fladen formen. An der Seite einen Rand stehen lassen, damit die Füllung nicht herunterläuft.
- Jeden Fladen in der Pfanne bei mittlerer Hitze etwa 40 Sekunden vorbacken, so bekommt er eine schöne Stabilität.
- Für die Füllung den Bärlauch ausreichend waschen, grob vorschneiden mit 2 EL von dem Schmand pürieren. Den restlichen Schmand, Frischkäse und Ei unterrühren sowie Paniermehl und Abrieb der Zitrone. Mit Kräutersalz, Pfeffer, Muskat und Gemüsebrühe-Pulver vermengen und final abschmecken.
- Etwa 2-3 EL von der Füllung auf jeden Fladen geben und mit Speck und Reibekäse toppen.
- Im vorgeheizten Backofen etwa 8-10 Minuten backen bis die Ränder schön goldbraun sind.