Spargelcremesuppe: Cremig, regional und voller Frühlingsliebe! Ich bin’s, Aleks mit „k“, Deine virtuelle Genussfreundin, leidenschaftliche Köchin, stolze Pfälzerin und bekennende Spargelsüchtige. Wenn in anderen Teilen Deutschlands vielleicht noch über den Sinn von Frühlingsrollen diskutiert wird, sind wir in der Pfalz längst auf Spargelkurs: Steil, direkt und absolut schnörkellos. Der Spargel kommt hier übrigens nicht aus dem Supermarkt, sondern vom Bauernhof meines Vertrauens, wo der Bauer noch mit Sonnenbrille und breitem Dialekt seine weißen Schätze wie Diamanten über die improvisierte Theke des Hofladens reicht. Und genau da beginnt mein ganz persönlicher Spargel-Frühling.
Ich lebe hier ja quasi in einer echten Spargelhochburg. Während andere auf Weinberge zeigen, wenn sie Pfalz sagen, zeige ich auf Spargelstangen, vorzugsweise auf solche, die in Butter baden und sich danach wohlig in einer cremigen Suppe auflösen. Diese Pfälzer Spargelcremesuppe ist für mich kein Gericht. Sie ist eine Haltung. Eine Einladung, sich auf den Frühling mit all seinen Schönheiten einzulassen, die dicke Winterjacke gegen die Küchenschürze zu tauschen und endlich wieder den Mixer bzw. Pürierstab singen und tanzen zu lassen.
Spargel – der Superstar unter den heimischen Gemüsesorten!
Es gibt Gemüse, das ist einfach nur Gemüse. Sellerie zum Beispiel. Man schätzt ihn und man mag ihn, aber niemand ruft „Juhuuuu, es ist Selleriesaison!“ Spargel hingegen? Spargel ist ein Ereignis. Er hat seinen individuellen Auftritt, ein eigenes Bett auf dem Feld (nein, nicht im Korn – schöne Grüße an dieser Stelle an Jürgen Drews!) und eine kurze, exklusive Saison. Und wehe, man verpasst sie! Dann bleibt einem nur das traurige Glas Vino aus Peru aus dem Discounter. Und das, meine Lieben, ist nun wirklich kein Ersatz, sondern eher kulinarisches Karaoke. Also schenkt Euch lieber ein schönes Glas Pfälzer Riesling, Grauburgunder oder Silvaner ein und lasset die Genuss-Spiele beginnen. Wir werden dann vor voller Euphorie gemeinsam Spargel-Lieder singen.
Die weißen Stangen aus der Pfalz sind zart, knackig und duften nach Heimat. Im Ernst! Man könnte mich – vom Prinzip her – auch nachts um 2.00 Uhr wecken und ich würde aufspringen und blind Spargel schälen. Also nur rein theoretisch. Praktisch bekommt er eher vorzugsweise am Tag entsprechende Würdigung mit Butter, Wein und gerne auch Applaus, wenn er dann auf dem Tisch steht und Dich im wahrsten Sinne des Wortes „bespargelt“.
Spargelcremesuppe – eine Suppe wie ein Gedicht!
Und wenn Du jetzt womöglich denkst: „Spargelsuppe, echt jetzt?“, dann hast Du noch nie diese etwas modernisierte Version der klassischen Pfälzer Spargelsuppe probiert. Meine heutige Spargelcremesuppe ist keine 08/15-Cremesuppe aus dem Tetra Pak. Nein, sie ist eher wie ein Sonntagsbraten, nur halt flüssiger. Sie umarmt Dich von innen, flüstert Dir ein herziges „Hallöchen, es ist Frühling“ ins Ohr und beschert Dir ein mehrfaches „Mmmmmh, wie lecker!“
Der Fond? Tja, der wird hier nicht gekauft, sondern selbst zubereitet und zwar aus den Schalen und Enden, die wir liebevoll auskochen. Sozusagen der obligatorische Brühwürfel Deines Vertrauens – handgemacht mit Butter, Liebe und einem Spritzer Zitrone. Wir brauchen nämlich Frische und es geht nicht ohne.
5 Geheimzutaten – Butter, Wein & ein Hauch Pfalz!
Butter:
Butter bringt diese wunderbar samtige, cremige Konsistenz und einen vollmundigen Geschmack, der die Spargelcremesuppe erst so richtig heimelig und lecker macht. Ohne Butter? Unvorstellbar!
Weißwein:
Nicht irgendein Wein, ein trockener, frischer Pfälzer Riesling oder Silvaner, bringt entsprechende Fruchtigkeit und Frische in die Suppe. Der Wein verleiht dem Gericht in Summe eine leichte Säure und ein elegantes Aroma.
Sahne:
Sahne macht die Suppe wunderbar sämig und geschmeidig, verbindet die Aromen zu einer samtigen Einheit, mildert die Säuren ab und verleiht ihr eine leichte, spürbare Fülle.
Parmesan:
Ein Teelöffel pro Portion sorgt für die gewisse Tiefe, Umami und eine angenehm cremige Textur, ohne dabei vorzuschmecken. Parmesan hebt den Spargelgeschmack hervor, ohne ihn zu übertönen.
Sojasauce:
Sojasauce verleiht der Spargelcremesuppe eine würzige Tiefe, bringt ebenfalls Umami ins Spiel und rundet den Geschmack ab, ohne dabei zu dominant zu sein.
Butter, Wein & ein Hauch Pfalz!
Was eine gute Suppe ausmacht, ist nicht nur der Spargel, nein, es ist auch das Drumherum. Butter, Weißwein, Sahne, Parmesan und Sojasauce geben dieser Suppe das gewisse Etwas, so dass sie nicht nur schmeckt, sondern rockt. Und Dein Gaumen tanzt Salsa, das verspreche ich Dir jetzt schon an dieser Stelle.
Die Spargelspitzen auf dem Genussberg!
Und dann, ganz zum Schluss, kommen sie: Die Spargelspitzen! Der zarteste Teil, der Kronkorken des Spargels, das gewisse Häubchen on top. In der Suppe ziehen sie sanft gar, ohne dabei matschig zu werden. Wer da noch an Tüten-Suppe denkt, dem ist nicht mehr zu helfen, außer vielleicht noch mit einem zweiten Teller.
Serviert wird das Ganze entweder ganz puristisch, ganz ohne Schnick-Schnack oder mit etwas Schnittlauch, Petersilie, essbaren Blüten oder Croutons.
Ein Stück Heimat, aber bitte mit Biss!
Diese Suppe ist für mich wie die Pfalz selbst: Bodenständig, aber aromatisch, herzlich, aber mit entsprechender Würze, klassisch, aber nie langweilig. Und sie ist der Beweis dafür, dass man mit ein paar Zutaten, etwas Geduld und einer großen Portion Liebe, nicht nur eine Mahlzeit zaubert, sondern ein echtes Stück Heimat zum Löffeln.
Wenn Du also das nächste Mal durch die Pfalz fährst und irgendwo ein Schild siehst mit „Frischer Spargel, direkt vom Feld“, dann kauf ein Kilo oder gerne auch zwei. Und bedenke: Die Schalen gehören nicht in den Müll, sie gehören in den Fond de la Fond. So wie jede gute Geschichte in einen Suppentopf gehört.
Und wenn Du auch ein Genussfreund oder eine Genussfreundin von grünem Spargel bist, dann probiere auch gerne diesen köstlichen Nudelauflauf mit grünem Spargel aus.
Einen genussvollen Tag wünscht Dir Aleks mit „k“,
die mit den Blumen und den Spargelspitzen im Haar.
Kleiner Scherz am Rande,
aber diese Suppe ist einfach Mille Grande.
Rezept zum Ausdrucken Pfälzer Spargelcremesuppe:

5 Geheimzutaten für die beste Pfälzer Spargelcremesuppe - cremig & lecker!
Kochutensilien
- 1 Gemüseschäler
Zutaten
Für den Fond:
- 1 kg Spargel, weiß (Schalen und die holzigen Enden davon)
- 2 L Wasser
- 1 TL Salz
- 2 EL Zucker
- 1,5 EL Butter
- 1 Stck Zitrone (den Saft davon)
Für Mehlschwitze und Suppe:
- Den geschälten Spargel (die Spitzen beiseite legen für die Einlage)
- 1 Zwiebel, gewürfelt
- 1 EL Butter
- 2 EL Mehl
- 1 L Von dem gekochten Spargel-Fond (s.o.)
- 100 ml Sahne
- 50 ml Weißwein (z.B. Riesling oder Silvaner)
- 4 TL Parmesan
- 1 Spritzer Sojasauce
- Salz, Pfeffer, Muskat für die Würze
Anleitungen
- Den Spargel unter fließendem Wasser abspülen und das untere, holzige Ende abschneiden (etwa 1 cm). Gründlich mit dem Sparschäler rundherum schälen. Den Spargel immer liegend schälen, z. B. auf einem Brett oder in der Handfläche. So bricht er nicht so leicht.
- Den Spargel in etwa 2-5 cm lange Stücke schneiden und die Spitzen für die Einlage später beiseite legen.
- Für den Fond Schalen und Enden vom Spargel in einem großen Topf mit 2 l Wasser, Butter, Zucker, Zitronensaft und Salz aufkochen. Etwa 30 Minuten leicht köcheln lassen, dann durch ein Sieb abgießen und den Sud auffangen.
- Einen Topf mit Butter erhitzen und Spargel-Mittelstücke zugeben und andünsten. Mehl darüber stäuben, die Zwiebeln zufügen und alles kurz anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen, Gewürze zufügen und anschließend mit ca. 1 Liter vom vorbereiteten Spargelfond auffüllen. Alles etwa 10-15 Minuten köcheln, bis der Spargel weich ist.
- Die Suppe mit einem Stabmixer fein pürieren. Zuletzt Sahne, Sojasauce und Parmesan unterrühren und nochmals final abschmecken. Die Spargelspitzenvorsichtig in die heiße, aber nicht mehr kochende Suppe legen und etwa 3-5 Minuten darin ziehen lassen, so dass sie schön bissfest bleiben.
- Mit Topping nach Wahl servieren.